Bisherige Seminare
  1. Tecklenburg
  2. in der Eifel
  3. Tecklenburg
  4. Tecklenburg
  5. Tecklenburg
  6. Zell / Mosel
  7. Braunschweig
  8. Halberstadt
  9. Porta Westfalica
  10. Harbke
  11. Hasselfelde
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Georgsmarienhütte
Nordwalde
Marienbad
Unkeroda
Stendal
Brakel-Bellersen
Malente-Gremsmühlen/Eutin
Mittelkalbach bei Fulda
Sohren / Mosel
Winsen / Aller
Bad Sooden-Allendorf
Clausthal-Zellerfeld
Horn-Bad Meinberg
Gronau-Epe
Kreuztal-Kredenbach




SCHACHSEMINAR 29.05. - 01.06. 2014
S T E M W E D E - L E V E R N



Alle Seminarteilnehmer des Dortmunder SV vor dem Hotel Meyer-Pilz in Stemwede-Levern 2014
(v.l.): Hirschler, Grawe, Marienfeld, Kaß, Werninghaus, Schleuß, Gravekarstens, Giesenberg, Beckers, Busse, Schleif, Kuttnick, Waldmann, Lanwehr, Sobottka, Becker(Referent), Krämer, Heinrich. Es fehlt Labsch.


Zimmer Nr.2 im Hotel Meyer-PilzMit rekordverdächtigen 18 Teilnehmern fuhren wir in diesem Jahr in das beschauliche Levern. Der Ort, der in früherer Zeit ein wichtiger Postkutschen-Haltepunkt zwischen Osnabrück und Minden war, gehört heute mit einigen anderen Orten zur neugebildeten Gemeinde Stemwede. Das von Klaus-Peter Werninghaus ausgesuchte Hotel Meyer-Pilz ist vor Jahren schon mal von unserem Referenten Peter Becker empfohlen worden. Dort hat er vor längerer Zeit aus beruflichen Gründen übernachtet und war von der Lage, der Großzügigkeit der Räumlichkeiten und dem Eis sehr angetan. Diese Vorzüge wurden an unserem Wochenende vollständig bestätigt. Leider hatte der Wirt schon früh zwei Zimmer an andere Gäste vergeben und so musste Gerald Sobottka in ein nahe gelegenes Hotel ausweichen. Unser beliebter Referent Peter Becker wurde diesmal von Christoph Waldmann aus Hannover mitgebracht. Und Angela Giesenberg vom SC Hansa war auch wieder mit dabei. Die langjährigen Zimmergenossen teilten wie gehabt ihre Doppelzimmer, die übrigen waren in bequemen, zum Teil renovierten Einzelzimmern untergebracht.

eingravierter Spruch im Hotel Nach einem leckeren warmen Abendessen begrüßte uns zu traditioneller Eröffnungsuhrzeit um 19:30 Uhr Peter Becker diesmal mit umfangreichen historischen Hinweis zu unserem Ausflugsziel. Er gratulierte Klaus-Peter zur guten Hotel-Wahl und empfahl allen, am historischen Rundgang, der für Samstagnachmittag geplant war, teilzunehmen. Das Seminarthema lautete in diesem Jahr: "Leichtfiguren vorteilhaft verwenden". Dazu kündigte Peter an, überwiegend aktuelle Partien aus den letzten 10 Monaten zu zeigen und am Freitagnachmittag ein Thematurnier spielen zu lassen.

In den Partiebeispielen dominierten scharfe Stellungen. Zum üblichen Prozedere gehört die Wiederholung der Kriterien zur Stellungsbeurteilung und die Erinnerung an einige bekannte Mattbilder. (Beispiel zum Max-Lange-Angriff, Berelov-Barejew RE 05/2014, Waganian-Planec RE 04/2014). Um 22 Uhr beschloss eine Studie (W: Kb7, Lb4, Bd5, e4, f5, g4; S: Kd7, Lg7, Be5, f6, g5) den Tag.




Schach am Freitag


Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr guten Frühstück beschäftigten wir uns länger als geplant mit der Studie. Peter erinnerte an die 6 Regeln zum Bauernendspiel und der Chronist war in den nächsten Minuten damit beschäftigt sich zu überlegen, wer von den Anwesenden diese Regeln wohl noch zusammen bekommen würde. Er kam zu einer düsteren Prognose. Immerhin nannte Peter die 4.Regel: bei blockierten Bauern gewinnt derjenige die Partie, der als Erster die Bauern von hinten angreift. Die Frage geht an den geneigten Leser: wie sieht das praktisch aus?

Im Folgenden beschäftigten uns die Angriffspläne in den Partien Najditsch-Khenkin (Schach 09/2013) und Svidler-Ivanchuck (Schach 06/2013). Nach kurzer Pause ging es weiter mit Nisipeanu-Lauber (Schach 03/2014), Wojtaczek-Popov (Schach 02/2014) und Raport-Lasnicka (Schach 3/2014). Bei der letzten Partie interessierten wir uns zusätzlich für die Bauerngruppen auf dem Brett - das schlug den Bogen zur morgendlichen Seminareröffnung.W:Kd8, Be6, a6; S:Ka8, Ba7, b7, b2

Zum Mittagessen wurden wir mit einem üppigen Büffett überrascht. Fisch, Rind sowie Kassler korrespondierten mit Kartoffeln und Reis sowie einer großen Gemüseplatte. Manch einer hatte sich zuvor aber schon an einer der beiden Vorsuppen bedient. Und der Pudding zum Nachtisch lud zum Nachfassen ein. Damit war klar: auch dieser Ausflug wird keine Abmagerungskur. Im Vorgriff sei schon verraten, dass unser Vorsitzender diesmal mit +2kg dabei war.

Ab 15 Uhr gab's Italienisch zum Anfassen. Mit festem Partner wurden ein oder mehrere zuvor gezeigte Varianten ausprobiert. Das kam vielen sehr entgegen. Die einen schätzten es, weil die Arbeit in solch großer Gruppe von allen viel Disziplin erforderte und zu zweit die Konzentration ungestört blieb. Andere freuten sich, an der frischen Luft zu spielen. Und manch einer genoß den ungestörten Zugriff auf eine Dosis Nikotin. In der benachbarten Kirche wurde geheiratet und die Brautleute strahlten mit der Sonne um die Wette. Nach über 2,5 Stunden kamen wir wieder zusammen, um uns auszutauschen und von Peter noch ein paar Tipps abzuholen, die sich aus seinen Beobachtungsrundgängen ergeben hatten. Das Schlussbeispiel (Planec-Zuvic von 1970, veröffentlicht in RE 04/2014 S.56) rundete einen gelungenen Schachnachmittag ab. Für den Abend gab es eine übersichtliche Studie (W: Kd8, Be6, a6; S:Ka8, Ba7, b7, b2 siehe Stellung rechts).

Manfred Labsch gegen Walter Hirschler Hans-Jürgen Krämer gegen Hans-Gerald Sobottka Uli Kaß gegen Klaus-Peter Werninghaus
Manfred Labsch gegen Walter Hirschler
Hans-Jürgen Krämer gegen Hans-Gerald Sobottka
Uli Kaß gegen Klaus-Peter Werninghaus




Samstagmorgen mit Schach


Trotz ausgiebiger Skat- und Doppelkopfrunden - letztere sogar mit Unterstützung von Livemusik und -tanz schachfremder Gäste - waren alle Schachfreunde pünktlich zum Schach erschienen. Und das Programm ging unterhaltsam weiter: 3 Partien zum Evansgambit. Die Ouvertüre bestritt natürlich der Namensgeber selber mit einer Partie gegen den aus einem anderen Wettkampf bekannte MacDonald von 1829 (neu kommentiert in RE 01/2014). Danach folgte Großpeter-Szarbo (gespielt 2008, im selben Heft) und Shirov-Handke (2013, in RE 02/2014). Die Partien versetzten manchen Schachfreund in überschwängliche Opferlaune (frei nach dem Motto: am liebsten opfere ich fremde Figuren). Peter versuchte vergeblich, mit guten Worten die Spieldisziplin wieder herzustellen. Erst seine Bemerkung: "jetzt weiß ich, warum 2 Mannschaften von euch abgestiegen sind" sorgte für eine heilsame Zentrierung. Nach der Pause folgte stellungstypisch und als Vertiefung zum Vortag eine italenische Partie (Pirrot-Sokolov, Schach 10/2013). Und nebenbei wurde mit dieser Partie das Spiel mit dem/gegen den Isolani thematisiert und die Regeln dazu wiederholt. Die irrationalste Partie des Jahres 2013 (Kramnik-Scharmojev, Schach 11/2013) schloss den sehr unterhaltsamen Vormittag ab.

Das Mittagessen kam anfangs klassisch daher. Nach leckerer Nudelsuppe gab es auf Holzkohle, vor unseren Augen auf der Terrasse gegrilltes Schweinesteak. Der Karamellpudding zum Nachtisch wurde versehentlich ohne Zucker zubereitet, was den Wirtsleuten sehr peinlich war und viele Entschuldigungen nach sich zog - die Schachfreunde nahmen es gelassen.
Die Gruppe lauscht dem Vortrag von Henriette Davids Henriette Davids
Man nehme.....
Gebannt lauschen die Schachfreunde dem Vortrag


Für die wenigen, die nicht den Stadtrundgang mitmachten, gab es eine Schachstellung zum Knobeln. Die anderen wurde von historischen Personen, die einen starken Bezug zu Levern hatten, zu einem höchst interessanten Ausflug in die Historie mitgenommen.
Der Leverner Nachtwächter 1937 Manfred bekommt neue Kleider Die Tochter des Grafen
Der Leverner Nachtwächter 1937
Manfred bekommt neue Kleider
Die Tochter des Grafen


Die Stellung zur Nacht aus der Partie Nakamura-Karjakin (Schach 08/2013) sorgte für rauchende Köpfe. Es dauert eben sehr lange, bis Dortmunder Amateure eine Stellung aus einem Spiel zweier 2700er im Ansatz verstehen.
W:Kh2, Te1, Lc6, Ba4, c4, d7, f3, g4; S:Kf6, Th8, Se6, Ba7, b6, c5, g5, h4


Das Abendessen passte sich den verwirrten Köpfen der Schachfreunde an. Es wurde Pickard mit Salzkartoffeln, Frikadellen, Kartoffelsalat und vegetarischen Röllchen gereicht, dazu Brot mit Wurst- und Käseplatte.

Jürgen Schleuß Udo Marienfeld Siggi Busse
Jürgen
Udo
Siggi

Sonntag


Der Sonntagmorgen begann mit gewohnt gutem Frühstück. Die Stellung vom Vorabend wurde von einem eher kleinen Kreis besprochen, der Rest hörte interessiert zu. Die nachfolgende Carlsen-Partie (gegen Gelfand, Schach 03/2014) knüpfte an die Serie vom vergangenen Jahr an und brachte eine Eröffnungsabwechselung. Hier konnten die d4-Spieler ihre Fragen loswerden. Nach einer ausführlich vorgestellten Partie Russisch (Dominguez-So, Schach 03/2014) wurden die Zimmer geräumt und das Gruppenfoto erstellt. Peter zeigte dann noch eine Partie aus seiner eigenen Praxis. In der Fragestunde ging es um Schottisch und erneut um Eröffnungen mit d4.

Schachfiguren ruhen sich aus
Seminarende


Beim Mittagessen wurden Pläne für das nächste Seminar erstellt. Klaus-Peter möchte sich nach 13 Jahren erfolgreichen Wirkens aus der Seminar-Organisation zurückziehen; ein Nachfolger wird also gesucht. Peter dankte ihm im Namen aller Anwesenden für seine hervorragende Arbeit. Das Seminarthema für 2015 steht auch schon: Bauernstrukturen. Jetzt fehlt nur noch der passende Ort; alle wissen, es wird wieder zu Himmelfahrt gefahren.

Angela mit Eis Peter auch mit Eis Uli hält sich lieber ans Bier
Angela mit Eis
Peter auch mit Eis
Uli hält sich lieber ans Bier


Telekommunikation früher und heute
Angela mit Eis Peter auch mit Eis Uli hält sich lieber ans Bier


Die Bilder stammen von Klaus Lanwehr ©2014