SCHACHSEMINAR 09. - 12.05 2013 K R E U Z T A L - K R E D E N B A C H
Mit der Partie Anand-Caruana begann die Einheit am Freitagvormittag. Der geschlossene Spanier war der perfekte Einstieg in ein hohes Niveau. Es folgten 2 Partien von Magnus Carlsen, den unser Referent in seinem Spielstil als Nachfolger von Bobby Fischer präsentierte. Gegen Sokolov und gegen Howell wurde der typische Carlsen offenbar: er will das Mittelspiel gewinnen, und das läuft bei ihm nicht über ausgefeilte Eröffnungsvarianten. Die Aufmerksamkeit war ungebrochen und die Zeit reichte noch für eine weitere Partie. Mit Caro-Kann bekam unser Vorsitzender unverhofft ein besonderes Bonbon serviert. Zum Mittagessen gab es Tafelspitz, Kartoffeln und eine große Gemüseplatte, die mit der dazu gereichten Sauce Hollandaise auch ohne die Fleischbeilage wunderbar schmeckte. Auch ausgeschlafen unterschied sich dieser Seminarmorgen nicht von denen anderer Jahre. Die Frühaufsteher versammelten sich nach Brötchen, Eier und kleiner Bauer-Joghurts im Biergarten um ein Brett und kiebitzten. Um 9 Uhr verwandelte die Wirtin im Handumdrehen den Frühstücksraum in unseren Seminarraum und wir fingen pünktlich an! Im Vordergrund stand die Stellung vom Vorabend aus einer Naiditsch-Partie. Beispielhaft ist an dieser Stellung zu sehen, was den Unterschied zwischen Aktivität und Passivität ausmacht. Nach der Mittagspause stand Königsindisch auf dem Seminarprogramm. Der Chronist fühlte sich an das erste Seminar in Tecklenburg erinnert, als es auch um dieses Thema ging. Und so sehr sich doch die Ideen und die Pläne in dieser Eröffnung nicht zuletzt durch den großen Einfluß von Kasparow entwickelt haben, so ist die grundlegende Strategie, die 1953 durch Gligoric erstmals auf dem Brett vorgestellt wurde, unverändert geblieben. Mit Fridman - Naiditsch und Georghiu - Kasparow lernten wir das schwarze Spiel gegen eine weiße Damengambitstruktur kennen. Und mit Psachis - Kasparow und Nakamura - Giri präsentierte unser Referent das Spiel gegen einen weißen Aufbau ohne Damengambitmotive. Insbesondere die letztgenannte Partie zeigte uns, wie wir es schaffen, vom "Rühren in der Stellung" zu einem konkreten Plan zu kommen. |
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