SCHACHSEMINAR 17. - 20.Mai 2007
S O H R E N an der Mosel
Alle Seminarteilnehmer(v.l.n.r.): Clausen (WES), Lanwehr, Busse, Schleif, Labsch, Becker (Referent), Rabe, Gravekarstens, Schleuß, Zillich, Wegner, Waldmann, Flierdl, Kaß, Rutmann (WES), Heinrich, Kuttnick, Beckers, Grawe, Werninghaus, Große-Venhaus (FSV), Hering.
Wie schon in den vergangenen Jahren hatte auch diesmal Spielleiter Werninghaus fast im Alleingang das Ausflugsziel ausgesucht, und auch dieses Mal paßte alles optimal zusammen. Er hatte nach der Internetrecherche Kontakt mit der Wirtin aufgenommen und per Mail unsere Vorstellungen formuliert. Die Wirtsleute akzeptierten, und was so unproblematisch beginnt, kann nur wunderbar enden. Das Landhotel Schinderhannes liegt in der Nähe der Mosel, nur 5 Autominuten vom Flughafen Haan entfernt (ein Flugzeug haben wir in den 4 Tagen aber weder gesehen noch gehört). Ein Blick in die Fahrpläne der Deutschen Bundesbahn ließ schnell den Entschluss reifen, mit dem Bus anzureisen.
Wir trafen uns ab 12:15 Uhr am Busbahnhof, und als der Bus um 12:40 Uhr kam, warteten bereits fast alle 21 Teilnehmer und unser Referent Peter Becker bereits am Bussteig 8. So kamen wir überpünktlich noch vor der geplanten Zeit von 13:00 Uhr von Dortmund los. Im Bus hatten sich an 2 Tischen gleich die passenden Skatrunden gefunden. Die zwischenzeitliche Rast stillte manchen Würstchenappetit und schaffte Erleichterung und Platz für die Biervorräte des Fahrers. Nach genau 200 Minuten waren wir in Sohren angekommen; viel länger hätte es auch nicht dauern dürfen, denn das Bier war inzwischen ausgegangen.
Nach der Zuteilung der Zimmer wurden wir auf Kosten des Hauses jeweils mit einem leckeren Stück Erdbeerkuchen begrüßt, dazu gabs Kaffee oder Tee und viel Lob von den Schachspielern. Als es 1,5 Stunden später zum Abendessen Schnitzel mit reichlich Spargel und Beilagen gab, wurde so manchem klar, dass es unter 2 kg Gewichtszunahme an diesem Wochenende wohl nicht gehen würde.
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Hotelimpressionen |
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Auch den Mäusen geht es im Schinderhannes gut
| Das Haupthaus der großzügigen Hotelanlage
| Der Jägerzwerg bei einem Brunnen am Eingang
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Schach am Donnerstag
Peter Becker stellte das Seminarthema "Vorteil haben - Vorteil verwerten" mit einer ersten Studie (Weiss: Kd5, Sd3, Bg3; Schwarz: Kg5, Bh5) vor. Es ging dann weiter mit einer spektakulären Kurzpartie zum Thema "Albins Gegengambit" (Schach 4/2007 S.48) und der Rekapitulation von schon früher vermittelten schachlichen Spielregeln. Es folgten 2 weitere Partien aus der vergangenen Bundesligasaison mit mehreren zweizügigen Motiven - genau die richtige Kost für motivierte, aber allmählich ermüdende Schachspieler.
Freitag
Nach dem reichhaltigen, gesunden Frühstück stand das Tagesthema "Königsindisch" auf dem Programm. Mit der Partie Schirow-Radjabow (Schach 5/2007) wurde die auf dem ersten Schachseminar in Tecklenburg thematisierten Grundideen dieser Spielanlage wiederholt bzw. aktualisiert vorgestellt. Weitere Ideen aus aktuellen spannenden Großmeisterpartien ergänzten diesen Themenkomplex mit 4 Grundplänen für Schwarz. 2 weitere Partien zu Sizilianisch und Englisch rundeten das Thema ab.
In dem als Räuberhöhle ausstaffierten Tagungsraum wurde in der einen Hälfte das Schachseminar gehalten und Schach gespielt und in der anderen Hälfte an einem großen Tischblock gegessen. Zum Mittagessen gab es eine Spezialität aus dem Hunsrück. Zu einer Kartoffelsuppe mit viel Gemüse gab es gezuckerte Waffeln. Die meisten Schachfreunde aßen beides lieber nacheinander.
Nach der Mittagspause war das frisch Gelernte anzuwenden und 2 Schnellschachpartien zum Thema "Königsindisch" zu spielen. Die anschließende Besprechung von einigen Partiebeispielen verdeutlichte nochmals die Ideen der Verteidigung.
Zum Abendessen gab es Fischplatte mit allerlei Beilagen, so vorzüglich wie alle anderen Essen. Danach beschäftigten sich die meisten mit einer Studie, die angeblich gar nicht schwer war.... die Tipps verwirrten mehr als sie halfen und das in einem 7-Steine-Problem noch ein lange Rochade möglich war, wollte auch nicht jeder Schachfreund als praxisnah einschätzen ;-) Die parallel oder später gestarteten Skat- und Doko-runden hatten dann mit Schach nichts mehr am Hut und gingen erstaunlich friedlich vonstatten. Manch einer musste beim Skat mehr Alte Trester trinken als ihm lieb war. Die Dokorunde hielt sich eher an Quetschedooges.
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Spielleiter Werninghaus hilft beim Aufschreiben der Ergebnisse.
| Zillich mit leerem Glas vor dem Zwischenpils, Rabe und Schleuß.
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Samstag
3 Schachfreunde mussten den ausgiebigen Kartenspielrunden des Vorabends Tribut zollen und erschienen erst zum Mittagessen. Zum Seminarthema gab es eine neue Beispielpartie (Aronjan - Anand, schach 04/2007) und einige Anmerkungen zu Slawisch, danach 2 Partiebeispiele zu Französisch und die Partie Naiditsch - Gustafsson (Schach 05/2007) zum Marshall-Angriff.
Der Jägereintopf mit Champignoneinlage wurde zum Mittagessen sehr begrüßt. In der Mittagspause gab es Gelegenheit zum Austausch mit 3 Mitgliedern des örtlichen Hobbyclubs. Leider wollte keiner als Gast am Nachmittag beim Schnellschachturnier mitspielen.
Zum Schnellschachturnier wurde Schleif rechtzeitig vom Mittagsschlaf wieder wach, nur Labsch musste passen, denn sein langjähriger Freund Heinrich hatte ihn mit einem Gewaltmarsch ins Nachbardorf in seiner Konstitution so geschwächt, dass er für sich die Zuschauerrolle vorzog. Die Turnierdauer war wegen des Fußballs auf 5 Runden beschränkt, bei 21 Teilnehmern eigentlich zu knapp kalkuliert.
Die Turnierabschlusstabelle
Rangliste: Stand nach der 5. Runde
Teilnehmer S R V Punkte Buchh
1. Waldmann,Christoph 1947 SK Lister Turm 4 1 0 4.5 13.5
1. Rabe,Heino 1725 Dortmunder SV 1875 4 1 0 4.5 13.5
3. Flierdl,Lothar 1646 Dortmunder SV 1875 3 1 1 3.5 17.0
4. Kuttnick,Helmut 1883 Dortmunder SV 1875 3 1 1 3.5 13.0
5. Becker,Peter 2119 SC Kreuzberg 3 0 2 3.0 16.0
6. Lanwehr,Klaus 1760 Dortmunder SV 1875 3 0 2 3.0 15.0
7. Wegner,Peter 1529 Dortmunder SV 1875 2 2 1 3.0 14.0
8. Große-Venhaus,Peter 1623 FS 98 Dortmund 2 2 1 3.0 13.5
9. Gravekarstens,Manfred,Dr. 1611 Dortmunder SV 1875 3 0 2 3.0 11.0
10. Hering,Franz 1696 Dortmunder SV 1875 2 1 2 2.5 14.0
11. Werninghaus,Klaus Peter 1541 Dortmunder SV 1875 1 3 1 2.5 12.5
12. Rutmann,Ulrich 1367 SV Westerfilde 2 1 2 2.5 8.5
13. Kaß,Ulrich 1483 Dortmunder SV 1875 2 1 2 2.5 7.5
14. Heinrich,Christoph,Dr. 1685 Dortmunder SV 1875 2 0 3 2.0 13.5
15. Clausen,Dirk 1370 SV Westerfilde 1 2 2 2.0 13.5
16. Schleif,Siegmar 1553 Dortmunder SV 1875 1 2 2 2.0 12.5
17. Zillich,Raimar 1713 Dortmunder SV 1875 0 4 1 2.0 12.0
18. Busse,Siegfried 1395 Dortmunder SV 1875 0 4 1 2.0 10.0
19. Beckers,Jürgen 1349 Dortmunder SV 1875 0 3 2 1.5 13.0
20. Schleuß,Jürgen 1280 Dortmunder SV 1875 1 1 3 1.5 9.5
21. Grawe,Herbert 1445 Dortmunder SV 1875 1 0 4 1.0 12.5
Zum Abendessen gab es u.a. heimische gefüllte Klöße, die uns zuliebe nicht in der üblichen Handballgröße serviert wurden, sondern deutlich kleiner. Die paßten dann auch in unsere Münder. Der Abschlußabend wurde noch einmal überwiegend dem Kartenspiel gewidmet. Dass die Letzten erst nach 4 Uhr ins Bett fanden sei hier nur am Rande erwähnt.
Sonntag
Das Frühstück begann für manche wie schon am Vortag mit einer großen Portion Rührei. Damit kamen manche Kräfte zurück, die im Verlauf der Nacht auf der Strecke geblieben waren. Die Lösung der Studie (W:Ke2, Lg1, Sf7; S:Kg3, f4, h3) war allen nicht so schwer gefallen wie an den übrigen Tagen; vielleicht lag das an den guten Tipps? Anschließend gab es ein paar Kostproben von Schnellschachpartien des Turniers aus dem Gedächtnis unseres Referenten. Eine weitere Partie zu Spanisch (Anand - Carlsen, Schach 04/2007) und zwei weitere zu Französisch (Schach 11/2006) rundeten den schachlichen Teil ab. Zum Ausklang gab es die gewohnte Schmunzelpartie und die Fragestunde. Die letzte Partie des Seminars war eine Betrachtung von Assejew - Bronstein (Schach 5/2007) zu Ehren des verstorbenen Bronsteins.
Zum abschließenden Mittagessen übertraf sich die Küche nochmal selbst. Wie immer dreigängig gab es große Fleischplatten mit gekochtem Rindfleisch und Kassler mit diversen Beilagen.
Der Bus brachte uns wohlbehalten in gut 3 Stunden wieder nach Dortmund zurück.
Nächtes Jahr fällt Christi Himmelfahrt auf den 1.Mai, das bereitet uns in der Terminfrage noch einiges Kopfzerbrechen. Vielleicht in die Dammer Berge oder an den Dümmer See, oder doch an einen anderen Ort? Sicher ist, wir werden wieder fahren!
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Heinrich, Labsch, Schleuß (v.l.n.r.) plaudernd
| Heinrich, Labsch, Werninghaus, Zillich, Clausen, Rabe und Hering beim Sonntagfrühstück
| Blick in die Schinderhannes-Räuberhöhle
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