SCHACHSEMINAR 14. - 17. Juni 2001
M A R I E N B A D




Wir hatten uns ja schon für das vergangene Jahr den Ausflug nach Marienbad (Tschechien) vorgenommen, die vielen Vorbereitungen im Zusammenhang mit unserem Jubiläum ließen aber die Planung dieser weiten Fahrt nicht zu. Erstmals über 4 Tage machten wir uns frühmorgens auf den Weg. Leider hatte die Fahrplanänderung der Deutschen Bahn den durchgehenden Zug gestrichen, sodaß wir in Nürnberg umsteigen mußten und erst nach mehr als 9-stündiger Fahrt unser Ziel erreichten.

Unser Hotel am Stadtrand



In Marienbad selber gewöhnten wir uns schnell an den tiefschwarzen Wald mit jahrhunderte Jahre alten Bäumen und einer absoluten Stille. Nach herzlichem Empfang und Abendbrot stellte unser Referent P. Becker uns den geplanten Seminarverlauf vor. Das beherrschende Seminarthema hieß "Gambit", und es traditionell gab es gleich eine erste Arbeitseinheit. Am späteren Abend mußten wir der langen Anfahrt Tribut zollen, erstmals waren an einem Schachseminar alle Mitfahrer vor Mitternacht in ihren Betten.

Der Freitag begann mit Gambitabspielen nach 1.e4. Zur Mittagszeit entdeckte Wahle ganz in der Nähe ein Familienhotel mit einer wunderbaren Speisekarte. Dort wurden köstliche tschechische Leckereien zu -für unsere Verhältnisse- sehr preiswerten Konditionen angeboten. Nachdem das weibliche Personal und wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen hatten, blieben wir bis zum letzten Tag diesem Restaurant treu. Nachmittags ging es steil bergab zu Fuß ins 1km entfernte Marienbad zur Besichtigung. Neben prächtig herausgeputzten Häusern, prunkvollen Hotels und einem wunderschönen Kurgarten mit Wandelhalle gibt es stark renovierungsbedürftige Häuser, von denen ein großer Teil unbewohnbar ist. Wenn sich der Ort so weiterentwickelt, wird es in wenigen Jahren dort eine mondäne Oberstadt und eine sozial abgestufte Unterstadt geben. Der Abend gehörte wieder dem Schach, selbst das Kartenspiel kam kaum zum Zug.

Auf dem Foto sind vorn: Wahle, Schleif, Beckers und Werninghaus;
in der Mitte: Lanwehr, Wesnigk, Holtkamp und Grawe; hinten: Kuttnick und Hirschler zu sehen.



Mit ausführlichen Analysen bekannter und weniger bekannter Stellungen im Damengambit begann der Samstag. Der Nachmitag war zu freien Verfügung, und wer nicht Schach spielte, genoß in ausgedehnten Spaziergängen den wunderbaren tschechischen Wald. Der Nachmittag und der frühe Abend gehörte dem Thema "Königsindisch". Nach dem Abendbrot starteten Becker, Wesnigk, Werninghaus und Lanwehr einen Stadtbummel. Im Kurpark fotografierte Lanwehr um 22:00 Uhr die Wasserspiele des imposanten Springbrunnens. Der Abstecher der anderen drei ins nahe gelegene Spielcasino entpuppte sich als Pleite. Der Abend klang aus in einem kleinen, aber sehr feinen Whisky-Club. In einem großen Glasregal standen die persönlichen Flaschen und Gläser der Clubmitglieder.

Der Sonntag umfaßte letzte Bemerkungen zur Gambit-Theorie und die obligatorische Fragestunde. Nach einem letzten Essen und der Verabschiedung von Lidia und den anderen Kellnerinnen gings zum Bahnhof. Die verbleibende Wartezeit überbrückten wir im verqualmten Wartesaal mit einer Runde Bier, für 9 halbe Liter Bier und eine Cola bezahlte Wahle gerade mal 5,--DM. Was danach folgte, spottet jeder Beschreibung. Die Deutsche Bahn schaffte es, uns in Köln mit 90-minütiger Verspätung abzusetzen. Nach langen und zähen Verhandlungen wurden wir gegen 2:45 Uhr in mehreren Gruppen im Taxi nach Hause gefahren, zusammen mit anderen Reisenden gings über Duisburg, Essen oder Bochum. Werninghaus war letztlich um 5:30 Uhr im Bett, und die Deutsche Bahn zahlte die erheblichen Rechnungen.

Impressionen
Straßenkreuzung am Kurpark, rechts Whisky-Bar Hauptstraße gegenüber Kurpark Blick über Hauptstraße auf Kurpark
Haus mit Whisky-Bar Raucherpause Erstes Hotel am Platz
Freude auf das Mittagessen mit Lidia Wasserspiele im Kurpark um 22:00 Uhr Wahle nachts am Hbf Köln