SCHACHSEMINAR 07. - 09.Mai 2004
B R A K E L - B E L L E R S E N



Alle Schachseminarteilnehmer Bellersen 2004
Die Teilnehmer des Seminars (v.l.n.r.): Zillich, Grawe, Wesnigk, Eschmann, Becker, Schleif, Gravekarstens, Kuttnick,
Kaß, Lanwehr, Werninghaus, Waldmann. Es fehlt J.Beckers.




Recht spät begannen diesmal die Planungen für den Ausflug 2004 (eine konkrete Idee für 2005 lag schon früher vor). Daneben führten Schwierigkeiten mit der Terminkoordination dazu, dass wir von unserem in den letzten Jahren bevorzugten Himmelfahrtwochenende abweichen mußten. Im Hinterkopf waren noch die schlechten Erfahrungen aus Stendal, als am Seminarsonntag zwei Mannschaftskämpfe durchgeführt werden mußten. So war schnell als passender Termin das Wochenende um Muttertag gefunden, an dem im Bezirk Dortmund üblicherweise keine Mannschaftskämpfe stattfinden. Zudem einigten wir uns auf eine dreitägige Seminardauer, so war es von einigen Teilnehmern früherer Seminare gewünscht. Und es sollte nach den weiten Reisen in der Vergangenheit mal wieder ein Ziel in der Nähe angesteuert werden.

Das fanden wir auch: Im Landhotel Mühlenkrug der Familie Böhler wurden wir warmherzig aufgenommen. Alle Teilnehmer waren mit dem PKW angereist. Kuttnick, Wesnigk und Gravekarstens lasen Zillich unterwegs in Paderborn auf und erreichten unser Ziel bereits mittags. Die überraschten Gastgeber hatten unsere Zimmer aber bereits bezugsfertig vorbereitet und so konnten die Frühankömmlinge nach dem Essen einen Mittagsschlaf machen. Bald darauf trafen Kaß, Grawe und Eschmann mit dem Spielmaterial ein. Unser langjähriger Referent Becker reiste mit dem Zug an und überraschte alle mit seiner schlanken Erscheinung. Nach einer durch Stau und schlechtes Wetter stark beeinträchtigten Fahrt erreichten Werninghaus, Schleif und Lanwehr das Ziel kurz vor dem für 18:00 Uhr bestellten Abendbrot und trafen auf unseren zwischenzeitlich eingetroffenen Stammgast J.Beckers vom SV Westerfilde. Waldmann spielte bei seinem neuen Schachverein Lister Turm abends noch eine Vereinsmeisterschaftspartie und traf erst nach Mitternacht ein.

Nach zwei leckeren Schnitzeln begann um 20:00 Uhr der inhaltliche Teil unseres Seminars: Wir näherten uns unserem Seminarthema "Zeit - Raum - Material" mit 5 beispielhaften Partien. Aus verschiedenen Eröffnungen heraus wurden die entstandenen Stellungen beurteilt und bis zum Mattangriff nachvollzogen. Nach gut 2 Stunden rauchten die Köpfe und unser Referent entließ uns. Je nach Laune klang der Abend beim Skat oder in gemütlicher Plauderrunde aus. Das ein oder andere Pils brachte die nötige Bettschwere und gegen 2:00 Uhr war dann auch die letzte Runde getrunken.

Skatrunde am ersten Seminarabend Kuttnick und Eschmann in der Pause beim Schach
v.l.n.r.: Schleif, Kuttnick, Eschmann, Grawe und
die Kiebitze Kaß und Gravekarstens
Kuttnick schmaucht eine Pfeife beim Pausenschach
gegen Eschmann



Am anderen Morgen erlebte unser Wirt eine weitere Überraschung. Gleich fünf Schachfreunde warteten schon um 7:45 Uhr auf das Frühstück. Bis 9:00 Uhr hatten alle gefrühstückt und um 9:15 Uhr begann die zweite Seminareinheit. Unter unserem Hauptthema wurden Kurzpartien aus der Französischen und der Skandinavischen Verteidigung vorgestellt, z.T. mit einem thematischen Qualitätsopfer.

Zum Mittagessen gab es Spanferkelbraten bis zum Abwinken. Danach brauchte alle eine Pause, es ging um 14:30 Uhr mit zwei Partien aus dem Damengamit und der Sizilianischen Verteidigung zu unserem Thema weiter. Um 16:30 Uhr begann der "kulturelle" Teil des Seminars: Im "Golddorf" Bellersen gibt es seit einigen Jahren eine Abfindungsdestillerie, die sich auf Obstbrand spezialisiert hat. Eine Besichtigung stand an, und in launigen Worten erklärte uns einer der drei ehrenamtlichen Betreiber die Funktionsweise einer Destillerie. 60 bis 80 Zentner Äpfel der ortsnahen Streuwiesen werden zu 150l Alkohohl verarbeitet. Daneben wird noch ein Obst- und ein Kräuterlikör produziert. Wir lernten fürs Leben:

Lerne diese Stufen kennen: Nobel ist es Branntwein brennen; Schon bedenklich ihn zu kaufen, Ganz verwerflich, ihn zu saufen!




Danach durften wir die selbstgebrannten Köstlichkeiten verkosten und manch einer machte auch regen Gebrauch davon.

Mehrfaches Probieren war erlaubt! Die Jahresproduktion im Überblick Fröhlich oder besinnlich.....
Mehrfaches Probieren war erlaubt!
Die Jahresproduktion im Überblick.
Fröhlich oder besinnlich.....


Um 17:30 Uhr gabs eine kräftige Brotzeit im Hotel, danach freuten wir uns bei der Sportschau mit Werder Bremen über die Deutsche Fußballmeisterschaft und waren sprachlos ob der desolaten Leistung des BVB.


Ab 20:00 Uhr waren alle wieder fit genug, um auf der Kegelbahn in die Vollen zu gehen. Bei hoher Hausnummer gewann Waldmann, die niedrige Hausnummer entschied Beckers für sich. Lattenzaun sah Gravekarstens als Sieger, das 6-Tage-Rennen gewann Eschmann, die auch bei "Mensch-ärgere-Dich-Nicht" vorne lag. Die Füchse Eschmann, Lanwehr, Werninghaus und Zillich kamen unbeschadet ins Ziel.


Letzter Programmpunkt war das traditionelle Blitzturnier, das um 22:20 Uhr startete und nach 9 Runden Waldmann als Sieger vor Becker, Wesnigk, Lanwehr und Werninghaus sah. Die Kreuztabelle mit den Einzelergebnissen


Der Abend klang bei einigen Bier diesmal erst nach 2:00 Uhr aus.

Blitzturnier-Erster Waldmann wie gewohnt als Letzter am Frühstückstisch
Blitzturnier-Erster Waldmann wie gewohnt als Letzter am Frühstückstisch.



Sonntag ging es dann wegen des Muttertagsbüffets auf der Kegelbahn weiter, allerdings mit Schach! Motive aus dem Igel, immer im Zusammenhang mit "Zeit - Raum - Material". Nach einer Pause wurden uns dann noch 2 Partien von dem erst 13-jährigen Großmeister Carlssen vorgestellt. Zum Abschluß präsentierte unser Referent einige Beispielpartien aus dem vorabendlichen Blitzturnier.

Lamm- und Lummerbraten mit Kartoffeln und Salat rundeten zum Mittagessen ein -wie immer- gelungenes Schachseminar ab.