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SCHACHSEMINAR 21. - 24.Mai 2009
B A D S O O D E N - A L L E N D O R F



Alle Seminarteilnehmer des Dortmunder SV und Gäste vor dem Freiluftschachspiel in der Fußgängerzone von Bad Sooden 2009
Alle Seminarteilnehmer (v.l.) stehend: Hirschler, Kuttnick, Waldmann, Becker (Referent), Schleuß, Schleif, Rutmann, Labsch, Gravekarstens, Rabe, Busse, Heinrich, Beckers, Zillich Lanwehr;
hockend: Große-Venhaus, Kaß, Grawe.




Wegweiser zwischen den OrtsteilenGarten mit Pony und Wagen
Bei strahlendem Sonnenschein erreichten in loser Reihenfolge (nicht jedes Navi "wusste", dass die Fußgängerzone nicht zu befahren ist) die 4 PKW aus Dortmund den Seminarort und wurden vom Referenten Peter Becker herzlich begrüßt. Er war mit dem Zug schon gegen 14 Uhr angekommen, hatte sein Zimmer bezogen und fühlte sich im großzügigen Hotelgarten bei Kaffee und Gebäck schon sehr heimisch. Er ersparte uns auch den großen Schrecken, denn das Seminar begann anders als ursprünglich geplant. Wegen einer parallel angereisten Frauengruppe der AWO Hannover bezogen wir im angrenzenden Nachbarhaus Quartier. Die Zimmer dort waren sehr großzügig und besser ausgestattet als bestellt, blieben aber für uns ohne Zusatzkosten. Das Mittagessen fand in der "Weinstube" in der Fußgängerzone statt. Die zusätzlichen Wege waren aber auch für die Fußkranken nicht beschwerlich und taten eher gut. Zudem spielte an allen Tagen das Wetter mit. Zu allem Überfluss hatte sich der Hotelier Niels Bytomski einen Hexenschuss zugezogen, der ihn unfreiwillig auf einen der hauseigenen Rollatoren zwang. Gaststättenschild mit Lampenaufschrift: Bier vom FaßAbends waren die Schmerzen dann doch nicht mehr auszuhalten und er musste das Krankenhaus aufsuchen. Am Samstag Abend ging es ihm aber wieder gut. Noch vor dem Abendessen traf auch Christoph Waldmann aus Hannover ein. Um 19:15 Uhr gab es eine kalte Büffettplatte mit einer großen Auswahl an Wurst, Käse und Salaten. Dazu schmeckte ein kaltes Bier. Hier hatten die Wirtsleute allerdings unseren Durst unterschätzt, und so musste das Eisfach bei der Kühlung helfen.





Schach am Donnerstag

Um 17 Uhr traf wie im Vorfeld verabredet der Vorsitzende vom Schachvereins Bad Sooden-Allendorf, Michael Jung, ein. Wir verstanden uns auf Anhieb und verabredeten mit ihm ein Schnellschachturnier für den nächsten Abend. Zusätzlich holten uns noch einige Tipps zur örtlichen Kneipenlandschaft. Um 20:30 Uhr war der Beginn des schachlichen Teils unseres Ausflugs vereinbart. Dazu mussten wir leider die AWO-Damen hinauskomplimentieren. Sie hatten sich schon gemütlich zur Kartenrunde in unserem Seminarraum niedergelassen. Thema des Seminars war: Von der (Stellungs-)Struktur zur Idee - wie leite ich einen Plan ab? An einem ersten Stellungsbeispiel erinnerten wir uns an die Kriterien zur Stellungsbeurteilung und lernten an der Partie Sokolov-Eljanov das Seminarthema in praktischer Anschauung kennen. Gegen 22 Uhr mussten wir dem anstrengenden Tag Tribut zollen. Der Trainingsabend schloss mit einer Studie, die beim Bier nur zögernd all ihre Geheimnisse preisgab.


Impressionen aus dem Seminarraum
Impressionen aus dem Seminarraum


Freitag

Frühstück gab's ab 8 Uhr, und wer keinen Platz im Frühstücksraum fand, ging in den Garten und genoss die frische Luft. Das Frühstücksbüffett war reichhaltig, aber nicht üppig, und so manch einer vermisste ein Ei. Darauf mussten wir bis Sonntag warten. Ab 9:30 Uhr gab es Schach satt. Den Auftakt machte eine Partie zum Mittelgambit, dann zwei Partien Spanisch und nach der obligatorischen Raucherpause lernten wir den Unterschied zwischen dem jugoslawischen und dem chinesischen Drachen kennen. In den spannenden Partien war uns lange nicht klar, welche Seite am Ende die Oberhand behielt.

Zum Mittagessen machten wir uns auf in den Ort und wurden herzlich von dem Wirtepaar begrüßt. Matjes standen auf der Karte, und weil das nicht den Geschmack aller Schachspieler traf, wurde uns sehr zuvorkommend dazu alternativ ein Schnitzel Wiener Art angeboten. An den Folgetagen speisten wir im Freien unter großzügigen Sonnenschirmen; nur Labsch und Rabe mochten sich uns nicht anschließen und wählten zu jedem Mittagessen sogar in der Wirtsstube die gleichen Sitzplätze wie am Freitag.

Nach der obligatorischen Mittagspause ging es ab 15 Uhr weiter mit Schach. Erst mit der aktuellen Auseinandersetzung im Sizilianer zwischen Topalov und Kamsky, dann als Nachlese von der Schacholympiade die Partie zwischen Akopjan und Vachier-Lagrave. Der "Sizilianisch-Block" endete mit der Partie Meier gegen Tscheparinow. Nach der besonders von den wenigen Rauchern sehnsüchtig erwarteten Pause ging es thematisch mit der in Dresden gespielten Partie zwischen dem italienischen Nachwuchsspieler Caruana und dem Schweden Berg weiter, die mit dem seltenen Bild einer Kreuzfessel als Schlussmotiv endet. Dass der Schwede in der kommenden Saison für den SC Hansa Dortmund spielen wird, wussten wir allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Den Theorie-Tag beendete die Partie Naiditsch-Boguslawski und die Wiederholung aus früheren Seminaren zum Thema "Transportfeld".

Um 20:15 Uhr trafen wir im Schachlokal vom Schachklub Bad Sooden-Allendorf ein. Dort erwarteten uns 8 Vereinsmitglieder, die trotz parallel ausgerichteter Deutscher Blitz- und Schnellschacheinzelmeisterschaft der Senioren sich für uns Zeit nahmen. Ein 5-rundiges Schnellschachturnier war in angenehmer Atmosphäre schnell gespielt. Die 2 extra für uns gekauften Kisten Bier wurden dann auch brav gemeinsam geleert. Wir überließen unseren Gastgebern mehrere Exemplare unseres Saisonbegleithefts und bekamen dafür Polgars dickes Buch mit den 5333+1 Stellungen sowie 2 Baseballkappen mit dem Wappen des Vereins geschenkt. Nach Mitternacht ging es wieder zurück Richtung Hotel, nicht ohne der am Wege liegenden "Tränke" noch einen Besuch abzustatten.
Rangliste: Stand nach der 5. Runde
TWZ S R V Punkte Buchh SoBerg 1. Hohmeister,Jens 2048 SK Bad Sooden-Allendorf 5 0 0 5.0 12.5 12.50 2. Becker,Peter 2190 vereinslos 4 0 1 4.0 13.5 10.50 3. Waldmann,Christoph 1830 SK Lister Turm 3 2 0 4.0 13.0 10.25 4. Rubruck,Eberhard 1805 SK Bad Sooden-Allendorf 3 1 1 3.5 12.0 8.00 5. Springer,Ondrej 1944 SK Bad Sooden-Allendorf 3 0 2 3.0 17.0 9.00 6. Hirschler,Walter 1625 Dortmunder SV 1875 2 2 1 3.0 16.5 9.00 7. Rabe,Heino 1764 Dortmunder SV 1875 2 2 1 3.0 15.0 8.25 8. Zillich,Raimar 1662 Dortmunder SV 1875 3 0 2 3.0 13.0 5.00 9. Hübenthal,Erhard 1781 SK Bad Sooden-Allendorf 3 0 2 3.0 12.5 4.50 10. Papapostolou,Christos 1922 SK Bad Sooden-Allendorf 2 1 2 2.5 15.5 5.50 11. Große-Venhaus,Peter 1601 SU Huckarde-Westerfilde 2 1 2 2.5 14.0 5.50 12. Gravekarstens,Manfred 1615 Dortmunder SV 1875 2 1 2 2.5 12.0 4.50 13. Fischer,Andreas 1456 SK Bad Sooden-Allendorf 2 1 2 2.5 10.0 4.25 14. Lanwehr,Klaus 1802 Dortmunder SV 1875 2 0 3 2.0 15.5 3.50 15. Kaß,Ulrich 1533 Dortmunder SV 1875 1 2 2 2.0 13.5 5.00 16. Heinrich,Christoph 1638 Dortmunder SV 1875 2 0 3 2.0 12.0 1.00 17. Jung,Michael 1789 SK Bad Sooden-Allendorf 2 0 3 2.0 7.0 1.00 18. Rutmann,Ulrich 1440 Dortmunder SV 1875 1 1 3 1.5 12.5 2.75 19. Beckers,Jürgen 1378 Dortmunder SV 1875 1 1 3 1.5 11.0 1.25 20. Busse,Siegfried 1375 Dortmunder SV 1875 1 1 3 1.5 10.0 0.75 21. Büttner,Rudi 1344 SK Bad Sooden-Allendorf 1 0 4 1.0 9.0 0.00

Große-Venhaus und Hirschler zu Partiebeginn Die Partie Heinrich-Rubruck zog viele Kiebitze in ihren Bann
Große-Venhaus und Hirschler zu Partiebeginn
Die Partie Heinrich-Rubruck zog viele Kiebitze in ihren Bann
Unserer Referent Peter Becker gegen Gravekarstens Kaß bei seinem Sieg gegen den Soodener Vorsitzenden M.Jung
Unserer Referent Peter Becker gegen Gravekarstens
Kaß bei seinem Sieg gegen den Soodener Vorsitzenden M.Jung


Samstag

Am Samstag Morgen zog es viele Schachfreunde zum Frühstück an die frische Luft. Danach versuchte mancher, noch "mal eben" die abendliche Aufgabe (Ivanisevic-Aronjan nach dem 28.Zug) zum erwarteten Gewinn zu führen. Während Aronjan nach der Partie angereisten Freunden ohne Brettansicht ein paar Varianten diktierte, brüteten die Seminarteilnehmer über der Lösung länger als ihnen lieb war. Danach gab's je einmal Nimzowitsch (Morosewitsch-Ponomarjow), Damenindisch (Topalow-Anand), Damengambit (Braun-Fridman) und Englisch (Siebrecht-Sutovsky). Unseren Vereinsmeister Heinrich hat das so sehr beeindruckt, dass er nach dem Ende der Einheit gegen die Holztür des Seminarraums lief und das mit den Worten kommentierte: "Ich bin mit dem Kopf vor die Tür gelaufen, weil ich dachte, sie wäre offen".

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde sehr unterschiedlich genutzt. Manch einer holte verpassten Schlaf der vergangenen Nacht nach, andere saßen beim Schach im Garten. Der letzte Spieltag der Fußballbundesliga hatte auch seinen Reiz, wieder andere besichtigten die nähere Umgebung.

Der (mickrige) Brunnen vor dem Tor mit gewaltiger Linde Am Brunnen vor dem Tore von Wilhelm Müller
Der (mickrige) Brunnen vor dem Tor mit gewaltiger Linde
Am Brunnen vor dem Tore von Wilhelm Müller
Es geht auch anders: Brunnen in Bad Sooden
Es geht auch anders: der Brunnen in Bad Sooden


Nach dem Abendbrot fand sich die eingespielte Skatrunde wieder zusammen; und an diesem Abend wurde auch das erste Mal Doppelkopf gespielt. Naturgemäß hatten alle am Ende gewonnen, nur der Kühlschrank beklagte ein ziemliches Defizit.

Sonntag

Auch diesmal blieb die Lösung der vorabendliche Aufgabe in guten Ansätzen stecken. Aus der Partie Baramidze-Chamrakulow (Dresden 2008) stand nach dem 37.Zug ein Springerendspiel auf dem Brett, das in ein Bauernendspiel abgewickelt werden konnte. Und nur das gewinnt!
Aus der Partie Carlsen-Grischuk wurde uns noch der schönste Zug des Jahres vorgestellt. Als letztes Partiebeispiel zeigte unser Referent eine Partie aus der eigenen Praxis - seine (einzige) Niederlage aus dem Schnellschachturnier gegen Rabe. Schnell wurde die kritische Stellung gemeinsam analysiert..... Weil die übliche Fragestunde etwas kürzer als geplant ausfiel, blieb noch Zeit für zwei Kurzpartien und der Erkenntnis, dass nach einem guten Verteidigungszug oft ein Planwechsel nötig ist. Dazu das Fazit von P.Becker: "Genau das ist die Situation in den Mannschaftskämpfen, und genau deshalb spielen Sie da wo sie hingehören!" Diese Bemerkung ist nur richtig als Replik auf folgenden Frühstücksdialog zu verstehen, der stattfand, bevor Schachfreund Hirschler herausfand, dass die parallel anwesenden Damen aus Hannover kamen:
Referent: "Wer kann denn herausfinden, aus welchem Grund die Frauengruppe hier ist?"
Teilnehmer: "Das ist nicht meine Altersgruppe."
Referent: "Ja meine auch nicht!"
Teilnehmer: "Aber Du bist näher dran!"

Beim leckeren Gulasch wurden Pläne für das nächste Seminar überlegt. Es soll wieder das Wochenende nach Christ Himmelfahrt (13. - 16.05.2010) sein. In der engeren Wahl stehen Bantzkow und Friedrichsroda, aber vielleicht macht doch wieder ein anderer Ort das Rennen.

Helmut Kuttnick rauchend Raucherpause Mittagspause an der Werra
Helmut Kuttnick rauchend
Raucherpause
Mittagspause an der Werra
Siggi Busse und Manfred Gravekarstens Freiluftpartie Peter Becker vor dem Mittagessen
Siggi Busse und Manfred Gravekarstens
Freiluftpartie
Peter Becker vor dem Mittagessen